Halva ist eine Süßwarenspezialität, die ursprünglich aus Indien, Iran und Zentralasien stammt, so steht es in Wikipedia. Ich kenne es aus meiner Heimat: Moskau. In der Sowjetunion lebten und kochten viele verschiedene Völker zusammen. Die kulinarischen Spezialitäten aus verschiedenen Kulturkreisen von allen 15 Republiken schafften auf eine gemeinsame bunte Festtafel.
Halva war der Gruß des Orients und des Südens der Sowjetunion.
Mein Opa, der auch mein bester Freund war, teilte meine Leidenschaft für diese Nachspeise. Das ist der Geschmack meiner Kindheit: einer glücklichen und unbeschwerten Zeit. Ich erinnere mich noch genau an den Geschmack. Obwohl ich schon so viele Varianten von Halva probieren durfte: keines davon reicht an das Halva, das ich als kleines Mädchen aus den Händen meines Opa´s essen durfte. Es war eine Herausforderung die begehrte Süßigkeit zu kaufen. Das Geld war nicht das Problem, es war die Schwierigkeit es zu besorgen, denn die süße Halva gab es nicht immer im Geschäft zu kaufen. Aber das ist eine andere Geschichte… kommen wir zurück zum Geschmackserlebnis.
In Russland wird Halva in der Regel aus Sonnenblumenkernen hergestellt. In Syrien, Türkei, Griechenland und Spanien traf ich vermehrt auf Sesamvariante: Tahini Halva und auch Halva mit Pistazien, Walnüssen, Schokolade – die allerdings mit Sesam zubereitet werden. Die Hauptbestandteile sind Sesamsaat oder Sonnenblumenkerne und Zucker. Es hat eine feste Konsistenz, kann geschnitten oder zerbröckelt werden und wird traditionell als Süßigkeit zum Tee gereicht. Wenn Du Halva oder auch „Helva“ noch nicht kennst und probieren möchtest: rate ich dieses Dessert an einem warmen Tag in einem orientalischen Kaffee zusammen mit einem Tee zu bestellen. Oder Du besorgst es einfach in einem türkischen oder in einem russischen Lebensmittelladen. Es schmeckt sehr süß, es ist ölig und es klebt etwas an den Zähnen. Ausnahmsweise kann man natürlich so eine Süßigkeit an einem Tag mal essen, aber was ist mit den restlichen 364 Tagen?
Wer also gern ab und zu sich etwas Süßes gönnt, aber auf gesunde Ernährung achtet. Wer Kinder täglich versorgt und ein volles Haus kleiner Gäste bekommt, die nach etwas Süßem verlangen. Oder wer von ungesunden süßen Cremes und Aufstrichen mit weißem Zucker, Konservierungsmitteln, Aromen und anderen chemischen Zusätzen weg kommen möchte, der probiert gleich mein Rezept für die Halva Creme aus.
Du brauchst nur 3 Zutaten: Sesammus, etwas Mandelmilch und Datteln.
Ich verwende gern frische Datteln. Diese bekommt man aus dem Kühlregal im Supermarkt oder beim Türken. Wichtig ist, dass die Datteln nicht glänzen. Die feine dunkle Haut soll matt schimmern. Wenn die Datteln glänzen – dann sind sie mit Zuckersirup durchtränkt und eignen sich nicht für unser Rezept. Auch getrocknete Datteln eignen sich gut. Einfach vorher im warmen Wasser 15 Minuten einweichen.
Datteln waschen, vom Kern befreien und zusammen mit Sesampaste (Tahini) und Mandelmilch für 2 Minuten in einen Mixer geben.
Fertig ist die Halva Creme. Die Creme eignet sich als Topping zu Desserts, Joghurt, Kuchen oder als süßer Aufstrich zum Frühstück. Die Datteln sorgen für die Süße ohne zusätzlichen Zucker. Die Creme hat eine geschmeidige Konsistenz, dunkle Karamellfarbe und ein feines Sesamaroma. Und wer kein Tahini mag, der nimmt statt Sesammus den Sonnenblumenkernmus oder Cashewkernmus. Es schmeckt nach Halva, klebt aber nicht an den Zähnen…. Dein Zahnarzt wird dich loben 😉
Viel Freude beim Ausprobieren und genießen!
Vorbereitung | 5 Minuten |
Portionen |
250 ml Glas
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- 20 Stück Datteln frisch ungezuckert trockene Datteln einweichen
- 2,5 EL Sesampaste (Tahini) oder Sonnenblumenkernmus oder andere Nussmus
- 4 EL Mandelmilch oder andere Pflanzenmilch
Zutaten
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- Datteln waschen, vom Kern befreien und zusammen mit Sesampaste (Tahini) und Mandelmilch für 2 Minuten in einen Mixer geben. Fertig ist die Halva Creme.
Vielen lieben Dank für das großartige Rezept 🙂
Sehr gern und viel Erfolg beim Zubereiten liebe Susanne.